Kurzgeschichten mit luziden Träumen schreiben

Clare Johnson, 2004

Clare Johnson

Mein Name ist Clare Johnson und ich bin eine Doktorandin an der Universität Leeds (England). In meiner Doktorarbeit untersuche ich die Rolle von luziden Träumen beim Kreatives Schreiben. Meine Forschung ist dabei sehr praxisorientiert, da ich zurzeit an einem Roman schreibe, der das Phänomen der luziden Träume thematisiert, dabei erkunde ich die Möglichkeit, luzide Träume als Quelle für kreative Elemente zu nutzen. Forschungsmethodisch untersuche ich Fallstudien von Schriftstellern, Künstlern, Musikern und luziden Traumforschern. Durch diese Fallstudien erhoffe ich mir zusätzliche Einblicke in die praktischen und theoretischen Möglichkeiten von luziden Träumen als kreatives Instrument in den verschieden Wissenschaften.

In Freuds Artikel „Der Dichter und das Phantasieren“ (1908) vergleicht Freud den fantasievollen Schreiber mit Tagträumern. Beide die Schriftsteller und die Künstler treten in einen lebhaften und geführten Tagtraum ein, wenn sie ein Stück erschaffen. Dieser „kreative Trancezustand“ stellt eine künstliche Balance zwischen Wach- und Traumbewusstsein dar. Dieser Zustand ist vergleichbar mit luziden Träumen, in welchen der Träumer in seinen Träumen „erwacht“ und daraufhin das Traumgeschehen lenken und Ereignisse bewusst beobachten kann. In beiden Zuständen ist das Unbewusst bewusst zugänglich.

Luzide Träume sind bekannt, dass sie kreative Blockaden beseitigt haben (siehe Exploring the World of Lucid Dreaming, LaBerge & Rheingold, 1990; The Committee of Sleep, Barrett, 2001). Weiterhin können sensorische Erfahrungen in luziden Träumen bewusst erweitert werden, bevor sie in einem Kunstwerk oder Roman eingearbeitet werden. Ebenso können luzide Träume genutzt werden eine festgefahrene Romanstruktur zu verbessern, da der Träumer in seinen luziden Träumen beispielsweise einen Dialog zwischen den fiktiven Romanfiguren erschaffen kann.

Folgende Fragen sollen durch meine Forschung untersucht werden:

  1. Was genau ist ein „kreativer Trancezustand“ und wie ist er mit luziden Träumen verbunden?
  2. Stimuliert die deutlicher wahrgenommene Traumwelt in luziden Träumen die Vorstellung mehr als in Tagträumen?
  3. Können luzide Träume die Vorstellungskraft von Schriftsteller und Künstler verstärken und bringen sie evtl. eine engere Beziehung zu so genannten „Archetypen“, die in Träumen auftauchen?
  4. Können luzide Träume eingesetzt werden, um kreative Blockaden zu lösen?
  5. Welche Probleme können auftreten, wenn luzide Träume zur Ergänzung des kreativen Prozess genutzt werden?
  6. Welche Vorteile könnten Schriftsteller haben, wenn sie in ihren luziden Träumen mit fiktionalen Charakteren diskutieren?
  7. Fördern luzide Träume die Spontanität?
  8. Können luzide Träume den kreativen Fluss von Ideen in der Kunst und der Literatur erleichtern?

Diese Studie, die zurzeit noch durchgeführt wird, bietet Argumente, dass luzides Träumen ein Zustand ist, der Kreativität fördert. Weiterhin weisen die bisherigen Ergebnisse in die Richtung, dass Schriftsteller und Künstler von der luziden Traumarbeit profitieren. Ich hoffe, dass ich die vollständigen Resultate meiner Arbeit auf der Konferenz der IASD in Kalifornien präsentieren kann.

Momentan suche ich jedoch noch nach luziden Träumern, die Kurzgeschichten verfasst bzw. publiziert haben. Wenn Sie dies getan haben oder tun und darüber hinaus meine Forschungsarbeit unterstützen möchten, dann würde ich mich freuen, wenn Sie mir eine E-Mail schreiben und ich werde Ihnen dann einen Fragebogen zusenden.

Email Clare Johnson at .